Dr. Julian Fischer ist Partner und Experte für Kapitalmarktrecht. Sein Fokus liegt im Bereich der Restrukturierung von Finanzierungen, insbesondere im Rahmen von Finanzmarktstabilisierungsmaßnahmen und bei der Übertragung von Kredit- und Derivateportfolien.
Im Interview berichtet Julian Fischer, was den Bereich Kapitalmarktrecht so besonders macht.
Sie sind Partner im Bereich Kapitalmarktrecht. Was macht diesen Rechtsbereich für Sie so besonders?
Im Gegensatz zu vielen anderen Rechtsgebieten zeichnet sich das Kapitalmarktrecht besonders dadurch aus, dass das Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen die tägliche Arbeit begleitet. Wir arbeiten bei vielen Themen beispielsweise mit Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zusammen. Das Kapitalmarktrecht besticht außerdem durch grenzüberschreitende Transaktionen sowie einem großen Anteil an Verträgen und Verhandlungen in englischer Sprache. Neben hohem juristischen Sachverstand ist für unsere Praxisgruppe auch die schnelllebige Transaktionsarbeit charakteristisch.
Der Rechtsbereich ist dabei von immer wieder neuen Aufgaben geprägt. Einerseits kommen regelmäßig neue Finanzierungs- und Transaktionsstrukturen auf, deren rechtliche Implikationen herausgearbeitet werden müssen, andererseits entwickeln sich die rechtlichen Rahmenbedingungen stetig weiter. Gerade das Zusammenspiel von EU Recht mit nationalen Gesetzen wird im Kapitalmarktrecht deutlich sichtbar.
Welche Schwerpunkte kennzeichnen Ihren Bereich?
Unsere Arbeit besteht zu einem großen Teil aus der Betreuung einer Vielzahl von Transaktionen. Diese sind in ihren Ausprägungen häufig sehr unterschiedlich. Die Schwerpunkte liegen im Allgemeinen auf strukturierten Finanzierungen und Refinanzierungen, dem Bankaufsichtsrecht, Verbriefungen und Darlehens- sowie Derivateportfolio-Übertragungen.
Wo sind die Schnittstellen zu anderen Rechtsbereichen?
In vielen der Transaktionen arbeiten wir mit einigen anderen Rechtsbereichen zusammen. Die häufigsten Verknüpfungen bestehen hierbei zum Steuer-, Insolvenz-, Gesellschafts- und Immobilienwirtschaftsrecht
Womit kann ein*e Bewerber*in Sie überzeugen und sind Vorkenntnisse notwendig?
Neben überdurchschnittlichen Noten im Abitur und im ersten Staatsexamen benötigen Bewerber*innen fundierte Kenntnisse der englischen Sprache, am besten gefestigt durch einen Auslandsaufenthalt. Ansonsten ist für mich eine hohe Einsatzbereitschaft sowie ein Interesse daran wichtig, sich auch in unbekanntere Rechtsgebiete einzuarbeiten. Hilfreich sind außerdem Vorkenntnisse im Bereich des Bank- und Kapitalmarktrechts.
Was glauben Sie, wie könnte Ihre Arbeit in 15 Jahren aussehen?
Durch den weiteren Ausbau von Legal Tech und Digital Tools wird neben dem juristischen Sachverstand auch technische Expertise immer wichtiger. Außerdem wird der internationale Charakter der Arbeit sich in der Zukunft zunehmend verstärken.
Vielen Dank für das Interview!