Dr. Henrik Lehment ist Partner bei Hogan Lovells im Bereich Gewerblicher Rechtsschutz mit einem besonderen Schwerpunkt im Patentrecht.
Er vertritt seine Mandant*innen regelmäßig in Gerichtsverfahren und verfügt über besondere Erfahrung bei der Koordinierung grenzüberschreitender Auseinandersetzungen. Er ist insbesondere in den Bereichen Telekommunikation und Unterhaltungselektronik sowie im Automobilsektor tätig.
Im Interview gibt er persönliche Einblicke zu seiner Karriere und dem Bereich Patentrecht.
Wussten Sie schon früh, dass Sie gerne Jurist werden möchten oder hatten Sie sogar andere Pläne? Wie hat Ihre juristische Karriere begonnen und gab es vielleicht besondere Schwerpunkte im Studium, die noch in Erinnerung geblieben sind?
Ich wollte eigentlich immer schon Rechtsanwalt werden und fand insbesondere die Auseinandersetzung vor Gericht faszinierend. Von daher war meine spätere Karriere als Prozessanwalt schon relativ früh vorgezeichnet.
Ich habe dann in Bonn und Potsdam Jura studiert und bin zum Referendariat nach Düsseldorf gekommen, wo ich das erste Mal in einer internationalen Wirtschaftskanzlei im IP Recht mitarbeiten durfte. Die Arbeit mit internationalen Teams an grenzüberschreitenden Sachverhalten hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich nichts anderes mehr machen wollte.
Sie sind Partner im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes mit einem besonderen Schwerpunkt im Patentrecht. Hat Sie dieser Bereich bereits im Studium begeistert?
Den gewerblichen Rechtsschutz fand ich immer schon spannend, im Studium allerdings eher die nicht-technischen Bereiche wie Marken- und Wettbewerbsrecht. Ich habe damals auch meinen Schwerpunkt entsprechend gewählt und anschließend im Urheberrecht promoviert.
Zum Patentrecht bin ich erst nach meinem Berufseinstieg als Rechtsanwalt gekommen. Das ist aber auch nicht ungewöhnlich, weil dieser Bereich an den meisten Universitäten eher stiefmütterlich behandelt wird. Viele unserer Referendar*innen und Anwält*innen kommen erst bei uns so richtig mit dem Patentrecht in Berührung.
Was macht diesen Rechtsbereich für Sie besonders?
Ich finde die Kombination aus Technik und Recht wahnsinnig spannend. Man muss sich bei jedem Patent in ein neues technisches Problem eindenken und verstehen, welche technischen Schwierigkeiten der Erfinder oder die Erfinderin lösen wollte. Daneben stellen sich im laufenden Verfahren häufig interessante rechtliche Probleme, und auch die wirtschaftlichen Gegebenheiten spielen eine große Rolle, z. B. beim Aushandeln von Lizenzverträgen. Das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich.
Außerdem herrscht in der „Patent Community“ ein ausgesprochen angenehmes und kollegiales Miteinander. Der Kreis der in diesem Gebiet aktiven Rechtsanwält*innen ist relativ überschaubar, so dass man sich immer wieder über den Weg läuft und die meisten Kolleg*innen gut kennt. Bei aller Härte in der Sache bleibt die Auseinandersetzung dadurch eigentlich immer sehr fair und professionell.
Welche Eigenschaften sind für diesen Bereich besonders vorteilhaft?
Neugier, Hartnäckigkeit und Kreativität: Man sollte sicher ein Interesse mitbringen, sich immer wieder in unbekannte technische Gebiete einzuarbeiten und Spaß daran haben, mit Neuem konfrontiert zu werden. Dabei darf man sich nicht abschrecken lassen, wenn man technische Zusammenhänge und Funktionsweisen nicht sofort versteht. Und Kreativität ist immer dann gefordert, wenn es darum geht Lösungen zu entwickeln – sei es bei der Anwendung und Mitgestaltung neuer Rechtsentwicklungen, bei der Suche nach technischen Alternativen zu patentgeschützten Gestaltungen oder bei der Verhandlung von Kompromissen mit der Gegenseite.
Warum haben Sie sich konkret für eine Karriere bei Hogan Lovells entschieden?
Ich wollte gerne in einer international ausgerichteten Wirtschaftskanzlei arbeiten, die eine führende Stellung im gewerbliche Rechtsschutz einnimmt und in der das IP-Recht als Stand-alone-Bereich mit eigenen Mandanten und Verfahren geführt wird.
Das habe ich bei Hogan Lovells (damals noch Lovells) gefunden. Und spätestens nach den Vorstellungsgesprächen, bei denen auch sehr viel gelacht wurde, war mir klar, dass ich hier gerne anfangen möchte. Diese Entscheidung habe ich niemals bereut und bin auch nach mehr als 12 Jahren sehr glücklich, für diese Kanzlei zu arbeiten.
Welchen Karriere Ratschlag würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Erkenne frühzeitig für Dich selbst, welche Rechtsgebiete Dich wirklich interessieren, und lerne sie in der Praxis (Referendarstation, wissenschaftliche Mitarbeit, Praktikum etc.) kennen. Nur wer Spaß an der Arbeit hat, wird auf Dauer beruflich glücklich und erfolgreich sein – das hat bei mir zum Glück bislang sehr gut geklappt.
Vielen Dank für das Interview!